Abendveranstaltung
Zeitgenössische Kunst.
Ein Gespräch über Kritik und Geschichte
Schaulager
15 Jahre Laurenz-Assistenzprofessur:
Öffentliche Podiumsdiskussion im Schaulager
Was macht zeitgenössische Kunst aus? Und wie stellt sie sich zur Gegenwart? Muss sie zwingend aus dem Jetzt entstehen oder kann sie schon mehrere Jahrzehnte alt sein und sich immer noch mit Fug und Recht «zeitgenössisch» nennen? Und inwiefern weist zeitgenössische Kunst über das Ästhetische hinaus in die komplexen gesellschaftlichen Realitäten?
Dem Wechselspiel zwischen Kunst und Gegenwart auf den Grund geht die hochkarätig besetzte öffentliche Diskussion «Zeitgenössische Kunst. Ein Gespräch über Kritik und Geschichte» am Freitag, 28. April im Schaulager in Münchenstein.
Anlass für die Veranstaltung ist das 15-Jahre-Jubiläum der von der Laurenz-Stiftung finanzierten, mit dem Schaulager verbundenen Laurenz-Assistenzprofessur an der Universität Basel. An der ab 18.30 Uhr öffentlichen Diskussion debattieren alle bisherigen Inhaberinnen und Inhaber der Laurenz-Assistenzprofessur:
Ralph Ubl (heute Professor für Neuere Kunstgeschichte
an der Universität Basel)
Eva Ehninger (heute Professorin für Kunstgeschichte der
Moderne an der Humboldt-Universität zu Berlin)
Beate Söntgen (heute Professorin für Kunstgeschichte
an der Universität Lüneburg)
Sebastian Egenhofer (heute Professor für Kunstgeschichte
an der Universität Wien)
Susanne Leeb (heute Professorin für Zeitgenössische Kunst
an der Universität Lüneburg)
Die fünf ehemaligen Laurenz-Professuren (aktuell ist die Stelle vakant) werden öffentlich die Diskussion fortsetzen, die sie während einem ganztägigen, intensiven Workshop gleichentags begonnen haben. Und die Runde natürlich auch öffnen für Fragen oder Anregungen aus dem Publikum.
Einer der kunsttheoretischen Ausgangspunkte für die Reflektion ist neben Juliane Rebentisch, Pamela Lee, Terry Smith und Hal Foster die viel gelobte und ebenso scharf kritisierte, kunsttheoretische Analyse von Peter Osborne mit dem Titel «Anywhere or Not at All» aus dem Jahr 2013. Osborne stellt das Zeitgenössische als ein kritisches, selektives Denkmodell vor. Kritische Kunst zeichnet sich ihm zufolge durch den unbedingten Willen zur Zeitgenossenschaft («the will to contemporaneity») aus, wobei sie die Gegenwart nicht repräsentiert, sondern, im Gegenteil, präsentiert. Nach Osborne lassen sich nur kritische künstlerische Positionen als zeitgenössisch apostrophieren.
Das Zeitgenössische will demnach nicht einen geschichtlichen Zeitabschnitt bezeichnen – im Gegensatz zur etablierten Periodisierung des kunsthistorischen Lehr- und Forschungsgebiets. Das Zeitgenössische hat diese Periodisierung vielmehr um eine neue Kategorie ergänzt.
Mehr Informationen unter: www.schaulager.org
In Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Seminar
der Universität Basel
Referierende: Sebastian Egenhofer, Eva Ehninger, Susanne Leeb, Ralph Ubl, Beate Söntgen
Downloads: Flyer
Schaulager